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AutorenbildSandra Hoppenz

Die pflanzenbasierte Ernährung ist gekommen um zu bleiben - meine Prognose für 2023

Aktualisiert: 18. Sept.



Die pflanzenbasierte Lebensweise ist auf dem Vormarsch und schon lange nicht mehr als Modetrend beiseite zu schieben. Ich gehe aber davon aus, dass es immer noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu tun gibt. Zum Beispiel auf ärztlicher Seite: viele Ärzte haben gerade mal zusammengerechnet eine Woche das Thema "Ernährung" in ihrem Studium und doch sind so viele Beschwerden ihrer Patienten alleine durch eine Ernährungsumstellung schon in den Griff zu bekommen und sogar heilbar.


In meiner Prognose schaue ich mir eine mögliche Entwicklung der pflanzenbasierten Ernährung im Laufe des Jahres 2023 an.


Was dich in diesem Blogartikel erwartet:




Das Angebot bestimmt schon lange nicht mehr den Markt


Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da gab es, was es gab. Sonst nix. Ich bin bis kurz vor der Pubertät in der DDR aufgewachsen und da konnte man schlichtweg nicht alles haben. Meine Familie jedenfalls nicht, denn wir hatten auch keine Westbekanntschaft, also Familie oder Freunde, die rüber in den Westen in die Bundesrepublik geflohen sind. Ausserdem bin ich in Dresden aufgewachsen, das liebevoll auch als Tal der Ahnungslosen bezeichnet wurde. Es liegt in einem Tal und all die UKW-Wellen von "feindlichen" Radio-Stationen flogen regelrecht über uns drüber. Kein Empfang. Wo kein Angebot, da auch keine Nachfrage.


Das änderte sich schlagartig, als die Mauer fiel. Die Regale waren prall gefüllt und Tomaten und Kartoffeln gab nun immer, auch kurz vor Ladenschluss. Es war nie wieder etwas ausverkauft. Und es wurde bunter, vielfältiger. Auf einmal hatten wir die Qual der Wahl.


Das Angebot bestimmte viele Jahre die Nachfrage. Mit wachsender Globalisierung und mit Hilfe der Vernetzung via Social Media wandelt sich der Markt jedoch mehr und mehr von einem Verkäufermarkt in einen Käufermarkt. Wir Konsumenten wollen mehr und mehr wissen, welche Produkte auf welche Art und Weise hergestellt werden und welche Inhaltsstoffe enthalten sind.


Mein Tipp: Erkenne mehr und mehr, dass dein Geldschein ein Wahlschein ist. Du kannst jeden Tag neu können wählen, was mit deinem Geld unter welchen Umständen und wo produziert wird.



Vegan leben beginnt in den Köpfen der Menschen


Seit ungefähr 2013 beschäftige ich mich mit der pflanzenbasierten Ernährung und auch Lebensweise und bin immer wieder erstaunt, wie verpönt und indiskutabel ein Verzicht auf Tier bei manchen Menschen immer noch ist ist. Das liegt meiner Meinung nach grösstenteils am Karnismus: Fleischesser sehen den Verzehr von Fleisch häufig als „normal, natürlich und notwendig“ an. Mir ging es ja nicht anders. Ich konnte keinen Zusammenhang zwischen dem Tier auf meinem Teller und dem Tier auf der Weide bzw. im Stall herstellen. Erst als ich etwas für meine Gesundheit tun wollte, kam mir die Option "mehr Obst und Gemüse" in den Sinn.


Auch 2023 wird es keinen Erfolg haben, in irgendeiner Weise missionarisch vorzugehen und dein Umfeld auf Teufel komm raus umkrempeln zu wollen. „Menschen widersetzen sich nicht der Veränderung. Sie wehren sich dagegen, verändert zu werden“ sagte schon Peter Michael Senge. Es braucht ein Warum und ein Wofür für Veränderung. Das muss nicht zwingend ein ethischer Grund als erstes sein, sondern tatsächlich erstmal nur die eigene Gesundheit.


Mein Tipp: Mach dein Ding und geh mit gutem Beispiel voran. Lass dich nicht auf Diskussionen ein. Frage, ob dein Gegenüber mehr über dein Warum wissen möchte und erzähle erst dann mehr. Ansonsten schweige. Irgendwann kommen sie alle...



Ersatzprodukte und ihr Stellenwert auf dem Speiseplan


Vegan bedeutet nicht gleich gesund. Pommes und Cola oder Nudeln mit Tomatensosse sind grundsätzlich vegan. Doch Streichkäse, Mettwurst, Joghurt und Hackfleisch sind es nun mal nicht. Hierfür wird Ersatz geschaffen, durch sogenannte Ersatzprodukte. Hier scheiden sich die Geister. Die Einen sind froh um die Hilfe, die diese Produkte im Alltag bei einer Umstellung auf eine pflanzlichere Ernährung bieten und die Anderen verteufeln sie als ungesund, weil es ja auch wieder nur Fertigprodukte sind.


Auch in 2023 wird diese Diskussion weitergeführt werden, denn es gibt hier nicht die eine Antwort. Fakt ist, dass es Fertigprodukte sind und damit nicht den gleichen Stellenwert in Sachen natürliche Nährwerte haben, wie "richtiges" Obst und Gemüse. Fakt ist, dass durch die Verwendung von Pflanzen als Inhaltsstoffe, entzündungsfördernde Stoffe wie Cholesterin und tierisches Eiweiss nicht mehr zugeführt werden. Fakt ist auch, dass für diese auf Pflanzen basierenden Produkte keinerlei Tiere geschlachtet wurden oder in sonst einer Weise gebraucht wurden.


Mein Tipp: Achte bei der Wahl der veganen Ersatzprodukte (und auch bei der nicht-veganen Variante 😉) auf den Nutri-Score. Ein dunkelgrünes A oder ein etwas hellgrüneres B verraten dir, dass der Nährwertgehalt im Verhältnis zum Kaloriengehalt grossartig ist und du bei diesem Ersatzprodukt als Ergänzung zu einer ausgewogenen Vollwertkost deiner Gesundheit nicht schadest.




Kantinen werden umdenken müssen


Nach zwei Jahren Home Office oder Hybrid Office kehren mehr und mehr Menschen an ihren Arbeitsplatz zurück. Viele Arbeitgeber bieten eine Kantine an.

Wenn du die vergangenen Monate für dich auch Mittags selber schauen musstest, kann es im ersten Moment klasse sein, nicht mehr selbst auch noch für dein Mittagessen zu sorgen, sondern das alles wieder an deine Kantine zu übergeben.


Damit vegan lebende Mitarbeiter auch über Mittag gut versorgt sind, werden Kantinen-Chefs umdenken müssen. Hilfe bieten hier sehr viele Organisationen wie Peta und Proveg. Und das gilt nicht nur für die Kantinen von Arbeitgebern. Viele Eltern werden sich mehr und mehr dafür einsetzen, dass ihre Sprösslinge bereits im Kindergarten und in der Schule vollwertiger versorgt werden.


Die Mensa "Rämi 59" der Universität Zürich macht seit 2015 vor: in einer Zusammenarbeit von verschiedenen Studentenvereinigungen mit der Universität und der Gastronomiegruppe «ZFV-Unternehmungen» entstand eine voll-vegane Mensa.


Mein Tipp: Du willst mehr pflanzenbasierte Auswahl? Dann sprich mit dem Betriebsrat oder der Personalabteilung deines Arbeitgebers. Verlange einen Termin mit dem Küchen-Chef und bring Menü-Vorschläge von Peta und Proveg 👆🏻 mit.



Tourismus als Kundenquelle für Restaurants und Hotellerie


Ich liebe es auswärts Essen zu gehen. Mittlerweile habe ich so einige Restaurants hier in meiner näheren Umgebung entdeckt, die entweder von sich aus vegane Optionen anbieten oder immer wieder leckere Kreationen auf Nachfrage für mich machen.

Sobald es in die Ferien geht, fang ich an zu googeln. Ich hab einfach keine Lust, am Urlaubsort zu hungern oder mit Pommes und grünem Salat abgespeist zu werden.


Die Restaurants, die offen vegane Optionen anbieten, gewinnen immer. Denn dort gehe ich hin und wenn es mir schmeckt, dann sage ich das auch und verlinke die Restaurants auch in meinen sozialen Netzen. Ich mach quasi kostenlose Werbung - von Mensch zu Mensch - von Herz zu Herz.


An dieser Stelle haben viele Restaurants noch Nachhol-Bedarf. Im Gespräch mit den Restaurant-Chefs höre ich immer wieder heraus, dass sie Angst haben, ihre Stammkundschaft zu verlieren. Dabei geht es gar nicht um die bestehenden Gäste. Die wissen ja, was ihnen schmeckt. Es geht um neue Gäste und um Touristen. Wer jetzt nicht anfängt, diese Kundengruppe mit in die Menü-Planung einzubeziehen, verliert ein grossen Neukunden-Potential und damit verdammt viel Geld. In 2023 werden mehr Restaurants den Mut haben, offenkundig vegane Optionen anzubieten und das auch auf ihren öffentlichen Auftritten zu erzählen.


Mein Tipp: Als Kunde - frag immer wieder nach veganen Optionen in den Restaurants, in den du bisher noch keine solche bekommen hast. Als Restaurant-Besitzer oder Mitarbeiter - werde dir über das Potential klar und hol dir Hilfe, falls du selbst (noch) nicht weisst, wie anfangen...



Als Veganer im Krankenhaus


Da ich mich bei uns zu Hause um den Einkauf kümmere und auch meistens koche, gibt es schon seit Jahren eine rein pflanzliche Küche. Das hat am Ende dazu geführt, dass mein Lieblingsmensch seit einer ganzen Weile auch ausserhalb unserer vier Wände auf tierische Produkte verzichtet und sich vor meinen Eltern und seinen Freunden offiziell als Veganer "geoutet" hat. Wir lieben und leben den vorwiegend pflanzenbasierten Lebensstil.


Dieses Jahr musste er für ein paar Tage ins Spital. Gastronomisch gesehen war dieser Aufenthalt ein absolutes Desaster. Leider verstehen Spitäler das Wort "vegan" noch am allerwenigsten, wo doch in so vielen Studien bereits bewiesen wurde, dass eine pflanzlich orientierte Ernährung dem Heilungsprozess unterstützt. In Beirut macht es das Hayek Hospital vor: es ist weltweit das erste Krankenhaus, das seinen Patienten ein rein pflanzliche Kost bietet. In seinem Instagram-Post vom 01. März 2021 schreibt das Krankenhaus über diesen Entschluss folgendes: "Es ist, als würde ein Elefant im Raum stehen und niemand will ihn sehen."



Hier gehe ich für 2023 von klitzekleinen Schritten in die richtige Richtung aus. Auch wenn ich es keinem wünsche: je mehr Veganer ein Krankenhausbett belegen müssen und dann ihre Wünsche äussern, um so grösser wird die Chance, erhört zu werden. Ganz nach dem Motto: steter Tropfen höhlt den Stein.


Mein Tipp: Solltest du ins Krankenhaus müssen, verlange direkt am ersten Tag deine veganen Menüs. Für den Fall, dass du nicht für dich selbst sprechen kannst, setz dich mit deinen Lieben an einen Tisch und bitte sie, für dich zu sprechen, sollte diese Situation eintreten. Und wenn du Krankenhaus-Mitarbeiter kennst, dann sprich mit ihnen über die Bedürfnisse vegan lebender Menschen.



Die vegane Lebensweise als Ausbildungs-Bestandteil bei Ärzten, Therapeuten und Ernährungsberatern


Hier sehe ich das grösste Potential für Wachstum aber auch für Stagnation. In dem Video Interviewt Nico Rittenau den Arzt Niklas Oppenrieder zum Thema "Ernährungswissen unter Medizinern - Wieviel lernen Ärzte im Medizinstudium wirklich über Ernährung?"


Auf der einen Seite sorgt ein grösseres Bewusstsein für die heilenden Kräfte einer vermehrt pflanzlichen Ernährung dafür, dass die Zahl der Patienten nach und nach sinken wird, was auf der anderen Seite für die Ärzteschaft natürlich Einkommen-Einbussen bedeutet. Wer keine Patienten hat, verdient kein Geld.


Meine vage Prognose für 2023 ist deshalb eher auf das Bewusstsein für diese Themen ausgerichtet und noch nicht so sehr auf Veränderung. Mehr und mehr Ärzte und Therapeuten werden sich auf einem zweiten Bildungsweg erweitertes Wissen zum Thema Ernährung und Präventions-Potential der Ernährung aneignen müssen und wollen um die Fragen ihrer Patienten und Klienten beantworten zu können.


Mein Tipp: Lies Bücher wie "How not to die - Entdecken Sie Nahrungsmittel, die Ihr Leben verlängern - und bewiesenermaßen Krankheiten vorbeugen und heilen" von Michael Greger* oder "Eat to Live: Das wirkungsvolle, nährstoffreiche Programm für schnelles und nachhaltiges Abnehmen" von Joel Fuhrman und besprich die Inhalte mit deinem Arzt. Frag ihn nach seiner Meinung und wie er/sie zu dieser Meinung kommt.



Welche Entwicklung in Sachen pflanzenbasierter Ernährung gibt es laut Human Design


Und dann bin ich natürlich noch gespannt, was das Human Design für einen Ausblick auf die pflanzenbasierte Ernährung parat hält. Gemäss Human Design beginnt ab 2027 ein neuer globaler Zyklus. Im Buch "Die 64 Genschlüssel: Das Öffnen der verborgenen höheren Bestimmung in unserer DNA" von Richard Rudd* heisst es auf Seite 587: "Zwischen 2012 und 2027 wird ein Kern von erwachenden Fraktalen der Menschheit die Grundlage für die neue Welt legen, welche über mehrere Generationen hinweg diesen Planten von innen nach aussen umgestalten wird. Die alten System werden zerfallen [..]."


Bei den Kindern, die ab 2027 geboren werden, wird das Emotions-Zentrum zum Zentrum der Achtsamtkeit und dadurch ein anderes Empfinden für emotionales Bewusstsein haben. Auf Seite 592 des oben genannten Buches geht Richard Rudd auch auf die Entwicklung der Ernährung ein. Demnach werden durch die Weiterentwicklung des Menschen auch auf genetischer Ebene diese Kinder weniger Verlangen nach Salz haben und höchstwahrscheinlich physiologische Allergien gegenüber salzhaltigen Lebensmittel und/oder Fleisch entwickeln.


Vielleicht ist gerade deshalb der Vormarsch der veganen Ernährung so wichtig, weil Veränderungen eben selten über Nacht passieren und alle anderen Menschen, die vor 2027 geboren wurde ja auch noch da sind.


Mein Tipp: Bis 2027 ist es nicht mehr lang und gibt Menschen, die viel früher auf globale Veränderungen reagieren. Solltest du dich (noch) nicht vegan ernähren, aber in deinem Umfeld Menschen haben, die sich für diese Ernährungsweise entschieden haben, versuche nicht, sie umzukrempeln.

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Ausserdem liebe ich es zu stricken, habe bereits 2x meine Haare gespendet und glaube fest daran, dass deine Richtung viel wichtiger ist als deine Geschwindigkeit.

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